Es ist nun bereits fünf Wochen her, dass wir Neuseeland verlassen und unsere Fahrrad-Reise durch dieses Land beendet haben. Es ist inzwischen viel Zeit vergangen.
Viel Zeit, in der ich die Momente und Monate Revue passieren lassen konnte.
Wir hatten unglaublich viele Höhen und mindestens genauso viele Tiefen, die wir überwinden mussten. Dennoch war es eine außergewöhnliche Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte.
Am Anfang unserer Reise war geplant, dass wir beide Inseln – Nord- und Südinsel von Neuseeland – mit dem Fahrrad erkunden wollen. Doch gleich am ersten Tag haben wir zu spüren bekommen, wie hart es werden würde.
Bereits am ersten Tag wollte ich aufgeben und mir ein Auto kaufen. Zum Glück wusste ich da noch nicht, was noch alles auf mich zukommen würde. Sonst hätte ich es wahrscheinlich auch getan.
Es gab sehr viele Momente, an denen ich das Fahrrad einfach nur in den nächsten Busch oder die nächste Brücke runter schmeißen wollte.
Es war jedoch nicht alles schlecht.
Und unsere Highlights der Rundreise auf Neuseelands Südinsel fassen wir in diesem Bericht zusammen. Leider können wir nur etwas zur Südinsel sagen, weil wir die Nordinsel kaum mit dem Fahrrad gefahren sind.
Picton und Marlborough Sounds
Wenn du eine Rundreise auf Neuseelands Südinsel planst, kommst du unter Umständen auch wie wir in Picton mit der Fähre an. Für uns ist es eine kleine süße Stadt. Sie hat eine schnuckelige Promenade, an der du in kleinen Cafés den Tag oder auch den Sonnenuntergang genießen kannst.
Von Picton aus kommst du ganz einfach und in kürzester Zeit in die Marlborough Sounds. Ob mit Auto, Hitch-Hiking oder mit dem Fahrrad, der Ausblick auf die vielen kleinen Buchten ist einfach unbezahlbar.
Makana Chocolate Factory
Auf dem Weg von Picton nach Blenheim liegt eine kleine Schokoladenfabrik. Für mich als Schoko-Liebhaber, war das wohl eines der vielen Highlights während der Rundreise in Neuseeland.
Ok, es ist nicht ganz günstig. Aber wann hat man schon mal die Möglichkeit bei der Schokoladenherstellung zuzusehen?
Redwood Pass
Hier verirrt sich wohl selten ein Tourist hin. Auch wenn die Strasse nur aus Schotter besteht, war sie wohl eine der schönsten, die wir gefahren sind. Mitten in der Natur.
Ab und zu kommt mal ein Jeep vorbei. Dann heißt es Luft anhalten und Augen zusammen kneifen, damit nicht allzu viel Staub in die Augen und Atemwege gelangt.
Der Pass selber ist gar nicht mal so hoch, lediglich 197 Höhenmeter.
State Highway 1
Von Blenheim bis Kaikoura fuhren wir immer dem State Highway 1 hinterher. An sich finden wir große Strassen eher abschreckend, gerade in Neuseeland. Dieser Streckenabschnitt jedoch zählt wohl mit zu unseren Highlights. Immer am Meer entlang die Berge rauf und runter. Dennoch ist der Blick immer Richtung Ozean gewandt.
Und auch wenn mal eine Baustelle kam, ließen wir uns nicht aus der Ruhe bringen. Denn wir konnten ganz einfach am Strassenrand anhalten und die Aussicht genießen. Wir sahen sogar Seelöwen und deren Babies in kleinen Pools spielen.
Inland Road von Kaikoura nach Christchurch
Auch wenn ich es furchtbar fand, bzw immer noch finde, die Berge mit dem Fahrrad hoch und runter zu fahren, war die Inland Road von Kaikoura nach Christchurch ebenfalls eine der schönsten Strecken, die wir fahren durften.
Die Landschaft mit ihren verschiedenen Grüntönen und der strahlend blaue Himmel ließen sogar mich darüber hinwegschauen, wie bergig es hier eigentlich war.
Und diese Strecke mussten wir nur fahren, weil die Tage vorher ein riesiges Unwetter herrschte und somit der SH1 gesperrt war. Aber alles passiert aus einem guten Grund und es war perfekt für uns.
Castle Hill
Das Erlebnis im Cave Stream Scenic Reserve war wohl eines der besten und spektakulärsten, die ich je erleben durfte.
Etwas außerhalb von Castle Hill befindet sich das Cave Stream Scenic Reserve. Hier kannst du eine Höhlenwanderung der besonderen Art hautnah erleben. Und das Beste: es hat nicht einen Cent gekostet.
Und da es uns so gut gefallen hat, haben wir zu dieser Wanderung einen separaten Bericht verfasst.
Porters Pass & Sheffield
Auf dem Weg zum Cave Stream Scenic Reserve kamen wir durch den kleinen Ort namens Sheffield. Wir haben von unserer Gastfamilie in Christchurch gehört, dass es hier den besten Pie geben soll. Und wer uns kennt weiß, dass wir dem auf den Grund gehen mussten.
Und sie hatten Recht!!!
Es war der beste Pie, den wir je gegessen haben.
Frisch gestärkt ging es für uns dann weiter. Wir fuhren den Porters Pass und waren wieder einmal unglaublich glücklich, dass wir diesen Berg geschafft haben. Bis auf 939 Meter haben wir uns hoch gekämpft und wurden mit einer gigantischen Aussicht belohnt.
Am besten war natürlich die Abfahrt ein paar Tage später. Ich wurde während dessen so von meinen Gefühlen übermannt, dass mir die Tränen kamen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass ich diese 7 Kilometer aus eigener Kraft bergauf geschafft hatte.
Lake Tekapo
Da fahren wir mal wieder einen Berg hoch, aber so einen Ausblick haben wir bisher noch nie gehabt. Wir blickten geradewegs auf den türkis leuchtenden See. Die Farben waren einfach so unreal, dass wir es nicht glauben konnten.
Lake Pukaki
Wir waren schon wahnsinnig geflasht von dem Lake Tekapo. Dass uns der Lake Pukaki noch mehr aus den Socken hauen würde, hätten wir selber nicht erwartet.
Er war noch strahlender und als Highlight sah man im Hintergrund den schneebedeckten Mount Cook.
In dem Moment war ich so unfassbar dankbar für diese Reise und zugleich stolz auf mich, dass ich mich darauf eingelassen habe.
Alps 2 Ocean Fahrradweg
Neuseeland hat wirklich nicht viele Fahrradwege, die für Trekking- oder Touringräder ausgelegt sind. Die meisten Fahrradwege sind für Mountainbikes.
Umso dankbarer waren wir, dass wir den Alps 2 Ocean Fahrradweg fahren konnten. Weg von den großen Strassen und dem vielen Verkehr. Rein in die Natur und an Seen entlang bis nach Oamaru.
Dunedin
Bei diesem Highlight handelt es sich wieder um eine Stadt. Die schottisch angehauchte Stadt liegt in einem Tal und bietet so einiges zu sehen. Zum Beispiel der alte Bahnhof, das Universitätsgelände oder die Baldwin Street – die steilste Strasse der Welt, laut Guinness-Buch der Rekorde.
Auch wenn die Stadt für Fahrradfahrer schon sehr unangenehm sein kann, hat sie uns in ihren Bann gezogen.
Southern Scenic Route
610 Kilometer ist diese Strecke etwa lang. Sie führt von Queenstown über Te Anau nach Invercargill und von dort meistens an der Küste entlang bis nach Dunedin. Wir sind allerdings nur von Dunedin bis Invercargill die Sounthern Scenic Route mit dem Fahrrad gefahren. Danach hatte ich die Schnauze so voll vom Fahrrad fahren, dass wir uns ein Auto gemietet haben.
Die Strecke war aber der absolute ober Hammer und hat so viele verschiedenen Aspekte der Landschaft zu bieten. Unter anderem kommst du hier an die Curio Bay oder auch an den kleinen Strand von Papatowai, der noch relativ untouristisch ist.
Milford Sound
Bereits in einem unserer letzten Berichte haben wir über den Milford Sound geschrieben und waren begeistert.
Und natürlich gibt es einen Bericht darüber, ob sich ein Besuch im Milford Sound lohnt.
Roys Peak
Eine großartige Wanderung ist die auf den Roys Peak. Geh am besten nachts los, damit du zum Sonnenaufgang oben bist. Es hat zwei Vorteile:
Es sind kaum Leute unterwegs.
Du hast beim Sonnenaufgang einen grandiosen Blick auf den Lake Wanaka und die dazugehörigen Buchten.
Wanaka selber können wir auch empfehlen. Ein lauschig kleines Städtchen zum relaxen.
Franz Josef Gletscher
Ok, um ganz ehrlich zu sein: ich war schon etwas enttäuscht.
Ich hatte vorher noch nie einen Gletscher in meinem Leben gesehen. Und demzufolge habe ich viel viel Eis erwartet. Mehr, als uns letztendlich geboten wurde.
Das eigentliche Highlight an dem Tag war wohl eher der Weg zum Gletscher.
Hier mussten wir immer wieder über Brücken oder durch kleine Bachläufe marschieren. Und alle paar Meter gab es einen anderen Wasserfall zu bestaunen.
Pancake Rocks
Eines meiner persönlichen Highlights waren die Pancake Rocks. Auch wenn dieser Ort touristisch ist, fand ich es wahnsinnig spannend zu sehen, wie sich die uralten Ablagerungen durch die Gewalt des Meeres unterschiedlich schnell abtragen. Dadurch sehen die Felsen wie übereinander gestapelte Eierpfannkuchen aus. Daher auch der Name: Pancake Rocks.
In Verbindung mit der Kraft und den Gezeiten des Meeres entstehen hier überall sogenannte Blowholes, wo das Wasser mit jeder Welle reingedrückt wird und nach oben „ausgespuckt“ wird. Für mich ein Spektakel, dem ich stundenlang zusehen kann.
Abel Tasman National Park
Auch wenn mir die Pancake Rocks schon sehr gut gefallen haben, hat unsere Tour durch den Abel Tasman Park nochmal einen drauf gesetzt.
Vier Tage waren wir hier mit einem Kajak unterwegs und haben verschiedene Tierarten beobachten können. Am meisten angetan waren wir von den kleinen Seelöwen, die gerade schwimmen lernten.
Auch hier zu findest du einen ausführlichen Bericht über die Aktivitäten im Abel Tasman National Park auf dem Blog.
Cape Farewell & Wharariki Beach
Zum Ende unserer Reise durfte natürlich der wohl schönste Strand und der nördlichste Punkt der Südinsel Neuseelands nicht fehlen.
Wir verbrachten hier leider nur einen Tag. Wenn du also länger Zeit haben solltest, dann plane vielleicht gleich 2 oder 3 Tage ein. Hier gibt es nämlich eine Menge zu entdecken.
Tipps für deine Wanderungen am Cape Farewell findest du ebenfalls bei uns im Blog.
Rewaka Resurgence
Ein kleines friedliches Fleckchen Erde haben wir genau hier gefunden.
Es liegt südlich des Abel Tasman National Parks und ist ein süßes Wandergebiet mit einem Bachlauf und vielen Vögeln, die um dich her schwirren. Kaum einer verirrt sich hier her. Es ist ideal, um einen kleinen Tagesausflug mit Picknick einzulegen.
Wow, jetzt sind tatsächlich 19 außergewöhnliche und vor allem unvergessliche Erlebnisse in diesem Beitrag gelandet.
Am Anfang dachte ich, es würden vielleicht fünf werden. Aber je mehr Zeit zwischen dem Erlebten und der Gegenwart liegt, umso mehr kann man drüber nachdenken und alles noch einmal auf sich wirken lassen. Es war definitiv keine einfache Zeit in Neuseeland, aber es war dennoch eine tolle Zeit. Und ich freue mich schon drauf, wenn ich eine Zusammenfassung über Vietnam und Kambodscha schreiben darf.
Und wenn du zu denjenigen gehörst, die an unserer Route interessiert sind, dann hast du sie jetzt grob vor die liegen. Die Highlights sind nämlich nicht nach dem besten Gefallen sortiert, sondern so, wie wir sie auch auf unserer Strecke besucht haben.
Wir hoffen, wir können dir mit diesem Beitrag ein wenig bei der Planung deines Trips um die Südinsel Neuseelands behilflich sein.
Schreib uns doch gerne in die Kommentare, welches dein persönliches Highlight der Südinsel Neuseelands war. Mit Sicherheit haben wir die eine oder andere Ecke gar nicht beachtet und können es so beim nächsten Mal nach holen
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