Früh am morgen hieß es für uns auf Wiedersehen zu sagen, denn wir machten uns auf den Weg zum Train- und Floating Market. Wir verließen heute Bangkok und waren darüber auch gar nicht so böse. Irgendetwas hat die Stadt, aber so richtig warm wurden wir nicht mit ihr. Einfach alles zu stickig und laut.
Unser Ziel war der Khao Sok Nationalpark, im Süden Thailands, welchen wir am Montag Vormittag erreichen wollten.
Zwischendrin gab´s noch paar Stopps, so fuhren wir von Bangkok aus 1 Stunde mit dem Zug nach Samut Sakhon dort schlenderten wir über den Fischmarkt, sehr geile leckere Sachen dabei, wir hätten am liebsten zugeschlagen doch hatten leider gerade nix zum braten etc. dabei.
Stattdessen haben wir uns dazu entschieden in ein Fischrestaurant zu gehen. Dieses war oberhalb vom Hafen und so hatten wir auch einen tollen Überblick und konnten genüsslich beobachten, wie der ganze frisch gefangene Fisch verladen wurde.
Nachdem Essen ging es runter zur Fähre und auf die andere Seite, wo unser nächster Zug nach Samut Songkhram abfahren sollte. Wir dachten schon, wir hätten uns verlaufen. Doch dann erblickten wir ein paar Schienen. Völlig abgelegen hinter einer kleinen Gasse. Kann ja keiner ahnen, dass dort noch was kommt.
Noch schnell mit Wasser versorgt, Tickets für 10 Baht (25 Cent) gelöst und ab ging die wilde Fahrt. Die Schienen sind – sagen wir es mal so – nicht mehr die Besten und so dachten wir, dass der Zug jeden Moment links oder rechts umkippen würde.
Angekommen in Samut Songkhram erwartete uns das Highlight, weswegen wahrscheinlich 99% der Besucher in diesen kleinen beschaulichen Ort kommen – der Train Market.
Von diesem hab ich vor einer Weile schon was bei Galileo gesehen und als es feststand, dass es für uns nach Thailand geht, war klar, dass wir den auch mitnehmen müssen.
Der Markt ist auf den Gleisen gebaut. 6 mal am Tag muss dort allerdings auch der Zug lang. Das bedeutet, dass die Marktverkäufer ihre Stände innerhalb von 1 Minute mit einem ausgeklügeltem System schnell zusammenbauen müssen. Der Zug fährt dann Zentimeter genau an den Ständen und verkauften Waren vorbei. Im Falle von unten am Boden abgestellten Gemüse fährt er einfach drüber.
Ein schönes Spektakel, welches du unbedingt mal live gesehen haben solltest, wenn du in der Ecke bist.
Nachdem wir einmal selbst mit dem Zug drüber fuhren und es einmal vom Markt aus beobachten konnten, ging es für uns weiter. Unser nächstes Ziel hieß Amphawa.
In Amphawa gibt es immer am Wochenende ein Floating Market.
Auf den Klong Amphawa sind dann hunderte von Restaurant- und Ausflugsbooten unterwegs.
Jetzt mussten wir nur noch den Busbahnhof finden, wo der Bus nach Amphawa abfahren sollte. Das war gar nicht so einfach. Aber nach knapp 15 Minuten hatten wir diese Hürde auch gemeistert.
Wir sind da. Wir können losfahren. Denkste!!!
Der Bus hat nicht wirklich eine feste Abfahrtszeit. Erst einmal wird gewartet, bis der Bus sich noch ein wenig füllt und dann geht’s los.
Angekommen in Amphawa hielten wir erst einmal Ausschau nach einem Taxi. Wir mussten abklären, was wir denn für die Fahrt von Amphawa nach Ratchaburi zum Bahnhof zahlen müssen. Wenn es zu teuer werden sollte, wollten wir zurück nach Samut Sakon, um von dort aus mit dem Bus zu fahren.
Leider gibt es in Amphawa kaum Taxis. Eins haben wir dann doch gefunden bzw. angehalten und gefragt. Mit Taximeter fährt diese 35 Kilometer wahrscheinlich keiner. Wäre einfach zu günstig. Das war uns vorher klar. Der Fahrer meinte dann was von 500 Baht (ca 12 €). Okey… nichts wie rein in dieses Taxi und los!!
Weiter im Plan – wir mussten ein vertrauenswürdiges Hotel finden, wo wir unsere Rucksäcke für 5 bis 6 Stunden lagern können. Zum Glück war gleich ums Eck ein Recht nobles 4 Sterne Hotel, wo wir einfach mal nachfragten. Und so konnten wir die Rucksäcke direkt neben der Rezeption stehen lassen. Perfekt!!! Genau so wollen wir das.
Erleichtert ging es nun in Richtung Fluss zum Floating Market. Soviel schon mal vornweg: es sollte ein wirklich sehr kulinarischer Nachmittag/Abend werden.
Bis jetzt hatten wir noch nicht so das Bedürfnis soviel auszuprobieren. Zum einen lag es an der Hitze und zum anderen aber an der schlechten Luft in Bangkok. Das sollte sich heute um 180 Grad ändern 🙂
So liefen wir gemütlich am Ufer entlang und hielten mal hier und dort an und probierten diverse Sachen.
Angefangen von Fisch über Pad Thai, Papaya Salat, Miang Kam, über gerösteten Kokosflocken und kleinen süßen Nachspeisen, bis hin zu einer frischen Kokosnuss die wir schlürfen mussten.
Cool, so ein Floating Market. Da bereiten Einheimische in Ihren Booten, auf dem Wasser, das Essen zu und du sitzt gemütlich am Ufer und bekommst es vom Boot aus gereicht. Alles, was wir probiert haben, hat Top geschmeckt und das Ganze natürlich wieder für nen schmalen Taler. So gefällt mir das 🙂
Gegen 20 Uhr gingen wir dann zurück zum Hotel, holten unsere Rucksäcke und bedankten uns nochmal herzlich bei dem netten Personal. Diese wollten uns noch eine Fahrt nach Ratchaburi anbieten. Doch leider konnten sie uns nur ihre privaten Autos/Fahrer zur Verfügung stellen. Dies würde dann aber 800 Baht kosten. Das war uns etwas zu viel.
Also verließen wir das Hotel und hielten Ausschau nach einem Taxi. Mist! Keins zu sehen!
Wir gingen zu den Tuk-Tuk Fahrern und fragten, ob sie wissen, wo wir ein Taxi bekommen. Die Antwort war, dass es in Amphawa keine Taxis gäbe, aber er könne uns für 500 Baht fahren. Wir stimmten zu, wenn er uns für 400 Baht fahren würde.
Also eine 40 minütige Tuk-Tuk Fahrt im dunkeln, auf einer Landstraße, ist wahrlich ein Abenteuer für sich. Aber wir kamen gesund und sicher Ratchaburi am Bahnhof an.
Es war mittlerweile 20:13 Uhr und der Zug fährt erst um 0:52 Uhr. Nicht einmal Alkohol darf man hier am Bahnhof naschen. Aber der gemeine Ossi ist ja nicht ganz so blöde und so holten wir uns wieder etwas Cola und widmeten uns der gleichen Mischung vom Vorabend.
Gleich geschafft. Es ist schon 0:50 Uhr. Noch schnell die Sachen zusammen packen, denn der Zug fährt gleich ein. Von wegen. Wir sind in Thailand und der Zug kommt eine Stunde später.
Gegen 2:00 Uhr konnten wir dann den auf zum schlafen gemütlichen 15 Grad herunter gekühlten, klimatisierten Zug betreten.
Dem Schaffner haben wir dann schnell die Tickets gezeigt. Im Gegenzug gab es ein paar Decken und wir konnten uns endlich schlafen legen.